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Silvestergefahren für Papageien in menschlicher Obhut

  • Joud
  • 27. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Jan.

Es ist wieder so weit: Silvester steht vor der Tür. Während viele Menschen das neue Jahr mit Feuerwerk, Raclette und guten Drinks begrüßen, bedeutet dieser Abend für Papageien in menschlicher Obhut puren Stress. Die empfindlichen Sinne dieser Tiere machen sie besonders anfällig für die lauten Geräusche, grellen Lichtblitze und die schädlichen Emissionen, die mit Silvester einhergehen. Diese Belastungen können ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen – bis hin zum Tod. Im Folgenden werden einige dieser Gefahren erläutert.




Lärm


Papageien haben ein sehr empfindliches Gehör. Plötzliche, laute Geräusche, wie Feuerwerkskörper oder laute Menschen, können sie stark erschrecken. In ihrer Panik versuchen sie oft zu fliehen, was dazu führen kann, dass sie sich an den Käfigstäben verletzen oder unkontrolliert flattern. Der Stress kann außerdem dazu führen, dass Papageien anfangen, an ihren Federn zu rupfen.

Um die Tiere an Lärm zu gewöhnen, kann ein gezieltes „Clickertraining“ helfen, bei dem die Tiere schrittweise an ungewohnte Geräusche herangeführt werden. Dies erfordert jedoch eine langfristige Vorbereitung und sollte nicht erst an Silvester beginnen.


Lichtblitze


Papageien orientieren sich stark am natürlichen Lichtzyklus. Licht signalisiert Aktivität, während Dunkelheit Ruhephasen einleitet. Dies wird durch Hormone wie Melatonin (Ruhe) und Cortisol (Aktivität) gesteuert, die den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere wichtige biologische Prozesse regulieren. Plötzliche Lichtblitze stören diesen Rhythmus, bringen die innere Uhr durcheinander und können Unruhe, Verwirrung und Desorientierung auslösen. Langfristig kann dies die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen. Zusätzlich können die grellen Blitze Augenreizungen hervorrufen.


Kontaminierte Luft und Lebensmittel


Feuerwerk setzt Rauch, Feinstaub, toxische Gase (z. B. Kohlenmonoxid, Stickoxide) sowie Schwermetalle wie Blei und Barium frei. Papageien nehmen diese Schadstoffe über die Luft, verunreinigtes Futter oder Spielzeug auf. Da ihr Atmungssystem sehr effizient ist, gelangen Schadstoffe schneller und in höheren Mengen in ihren Körper. Dies reizt die Atemwege und führt zu Beschwerden wie Husten, Atemnot und Schleimhautentzündungen, während das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen steigt. Auch das Verbrennen von Wunderkerzen ist nicht harmlos. Es werden Schadstoffe freigesetzt, und Papageien sind zusätzlich der Gefahr von Verbrennungen ausgesetzt. Um Risiken zu minimieren, sollten Papageien in einem gut belüfteten Raum untergebracht werden, der vor Rauch geschützt ist. Wird kontaminierte Nahrung verschluckt, können Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit auftreten, die bis zu einer chronischen Vergiftung führen können. Schwermetalle und andere Schadstoffe belasten zudem Nieren und Leber, was zu Organschäden führen kann. Dadurch wird das Immunsystem der Papageien geschwächt, was sie anfälliger für Infektionen macht. Schwermetalle wirken zudem neurotoxisch und können das Nervensystem irreversibel schädigen. Dies äußert sich in Verhaltensstörungen wie Zittern, Krämpfen, Lähmungen oder Koordinationsproblemen und kann im schlimmsten Fall zum Tod führend.


Gefahren am Raclette-Abend


Papageien können sich an heißen Oberflächen verletzen. Zudem entstehen beim Grillen und Braten Dämpfe, die die empfindlichen Atemwege der Tiere reizen und gesundheitliche Probleme verursachen können.

Unbeaufsichtigte Gläser mit Alkohol, insbesondere süße Cocktails, ziehen neugierige Papageien an. Schon kleinste Mengen Alkohol können für sie schwerwiegende Folgen haben, darunter Vergiftungen, die lebensbedrohlich sein können. Halten Sie daher alkoholische Getränke stets außerhalb ihrer Reichweite.

 

Wie Sie Ihre Papageien an Silvester schützen können


Um Ihre Papageien am Silvesterabend bestmöglich zu schützen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen: Richten Sie für die Tiere einen ruhigen, abgedunkelten Raum ein, der möglichst weit von der Geräuschquelle entfernt ist. Dämpfen Sie den Schall zusätzlich, indem Sie Fenster abdichten und dicke Vorhänge zuziehen. Spielen Sie beruhigende Musik oder Naturgeräusche ab, um die Lärmkulisse auszugleichen. Sorgen Sie für frische, schadstofffreie Luft und vermeiden Sie den Einsatz von Wunderkerzen oder ähnlichen Gefahrenquellen in der Nähe. Schützen Sie Ihre Papageien vor heißen Oberflächen und halten Sie alkoholische Getränke, sowie stark riechendes oder schädliches Essen, außer Reichweite. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen tragen Sie dazu bei, dass Ihre Papageien den Jahreswechsel möglichst stressfrei erleben können.

 

 
 
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